"Was können wir besser machen als Google?"
Das Handy in der Hand und KI am Horizont: Reise Know-How-Geschäftsführer Wayan Rump im Interview darüber, wie sich Reisen und Reiseführer verändern.

Wayan Rump
Das Handy in der Hand und KI am Horizont: Reise Know-How-Geschäftsführer Wayan Rump im Interview darüber, wie sich Reisen und Reiseführer verändern.
Wayan Rump
Wayan Rump: Die Menschen möchten ausgewählte Inhalte von echten Expert:innen, nicht die immer gleichen Tipps und Hinweise auf ohnehin populäre Orte. Buchkonzepte, die viel oberflächliche Informationen bieten, geraten zunehmend unter Druck. Es setzen sich vor allem die Reisebücher durch, die mehr bieten als digital frei verfügbare Informationen. Unsere Autor:innen fühlen sich selbst verantwortlich für ihre Reiseführer, sie pflegen sie und feilen daran mit jeder Aktualisierung, sie sind häufig vor Ort und absolute Spezialist:innen ihrer Region. Unsere Reiseführer bieten dadurch, was die Kund:innen heute erwarten, nämlich profundes, verdichtetes Wissen anstelle der Informationsflut aus dem Internet.
Wayan Rump: Unsere verschiedenen Reihen haben verschiedene Zielgruppen. Die City-, Insel- und MeinTrips sind beispielsweise auf kürzere Urlaube ausgelegt, kompakter aufgebaut und alle nah am selben inhaltlichen Schema. Darin arbeiten wir stärker mit Stadtspaziergängen oder mit Ausflügen, weil die Leute direkt ins Urlaubserlebnis eintauchen wollen. Hier ist auch immer ein Faltplan mit dabei, damit man sich vor Ort schnell zurechtfinden kann.
Reiseführer, die eher auf größere Reisen abzielen, die mehr Planung erfordern, bieten viel mehr Informationen und haben dadurch einen größeren Umfang. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Bücher je nach Reiseziel auch mal deutlich – das reicht von 700 Seiten zur Bretagne bis zu 250 Seiten über Sylt.
Bei unserer neuesten Reihe, den "Reiserouten"-Büchern, gehen wir wieder auf andere Reisebedürfnisse ein. Hier geben wir konkrete Reiseideen und Routen, die man genau so nachreisen kann. Wir sagen, mit welchem Verkehrsmittel man von A nach B gelangt, wie die Reise strukturiert werden kann. Hier treffen wir eine stärkere Auswahl und nehmen dabei viel von der Reiseplanung vorweg. Wenn wir davon ausgehen, dass die Zielgruppe unterwegs mit digitalen Medien arbeitet, ihre Unterkünfte online bucht, sich über Kartendienstleister orientiert und dort auch ihre Restaurant-Empfehlungen einholt, dann müssen wir diesen Informationen im Reiseführer nicht mehr so viel Platz einräumen, sondern können den Fokus auf andere Inhalte legen.
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