Es war nicht immer so, dass Koch sich mutig offen gezeigt hat. In den ersten Jahren des Bloggens hatte sie „kleine Unsicherheiten, wollte nicht auf den Rollstuhl reduziert werden“. Sie habe eher im Verborgenen agiert, wollte sich einfach gerne über Bücher austauschen. „Ich hab im echten Leben wenig Freunde, die lesen – ganz tolle Freunde, aber sie lesen nicht, und die Kommunikation über Literatur war mir wichtig …“ Doch die ihr so wichtige Inklusion konnte sie einfach nicht auf Dauer ausklammern: „Bei bestimmten Titeln habe ich mich geärgert über die Darstellung von Menschen mit Behinderung.“ Ohne den Kontext, ohne ihre Betroffenen-Perspektive offenzulegen, „hätte niemand verstanden – warum regt sie sich denn so auf?“
Als sie dann online sichtbar war, habe sie festgestellt, „dass mir das auch Spaß macht, einen Raum einzunehmen und eine Stimme zu finden.“ Sie vermittelt ihre Botschaft mit eindrücklicher Kraft, steht zu ihrem Mitteilungsbedürfnis und bereichert damit ganz klar die Bücherwelt. So war sie auch schon im Radio zu hören oder schreibt Gastbeiträge, z.B. für den „Fluter“. „Ich kann meinen Mund manchmal nicht halten, auch in unpassenden Situationen nicht. Aber das macht mich aus. Ich nehme mich nicht immer so ernst, denn das Leben ist ernst genug. Ernste Themen kann man tatsächlich gut verpacken, wenn man mit einem Augenzwinkern darüber spricht.“